Eine Ausstellung, drei Anlässe und viele Interessierte
Die Alte Zementi in Schmerikon war am HafeFäscht jener Ort, wo die Zukunft und die Vergangenheit auf die Gegenwart trafen.
Denn hier befand sich die Ausstellung Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.
Von Barbara Schirmer
Sanft flatterten, durch ein laues Lüftchen des Seewindes, schneeweisse Fahnen, in der Alten Zementi. Fast so, als befänden sich die zahlreich erschienen Besucher inmitten einer Regatta. Doch im Fokus stand weder der Nervenkitzel noch das Gewinnen, sondern das Hinschauen und Innehalten. Denn die Fahnen waren mit Fotos einer längst vergangenen Zeit bedruck. Die Feuerwehr mit Handspritze und Leiter, eine Prozession oder eine Gruppe Maschger – ein jedes der Fotos für sich war Rarität und Augenweide zugleich. Im Globo aber zauberten sie ein Stück Schmerkner Dorfgeschichte zu Tage, was zum Sinnieren einlud.
So zwei Bilder, bei welchen der See mit Eis bedeckt war. Wann nur war die letzte komplette «Seegfrörni»? Oder war zu jenem Zeitpunkt, als das Bild entstand, vielleicht nur ein Teil der Oberfläche zu? «Der Kirchturm verrät, welches der beiden Fotos das ältere ist und somit an der totalen Seegfrörni gemacht wurde», erklärte Andreas Kuster, Präsident der Ortsgemeinde Schmerikon. Man habe bewusst keine Jahrzahlen zu den Fotos geschrieben. «Wir wollten den Dialog fördern.» Was den Organisatoren offensichtlich gelang. Es wurde gerätselt, spekuliert, geschmunzelt und gelacht. Kontrast zu den alten Fotos bildeten an den Mauern der Alten Zementi befestigte Baupläne und Projekte, welche die Ortsgemeinde aktuell, aber auch noch in naher Zukunft beschäftigen werden.
Im Zentrum der Gegenwart stand das Geniessen. Dazu konnte, wer wollte, sich mit dem Ledischiff zur Bätzimatt schippern lassen und das Juwel bei einem Spaziergang erkunden oder dort das Kibag-Museum besuchen. Auch ein Film zog die Schlaufe zum Hier und Jetzt. Er zeigte, was man an einem Tag in Schmerikon alles erleben und sehen kann. Beginnend mit einem Morgenbad im See führte die virtuelle Reise zu den verschiedensten Gütern der grössten Grundbesitzerin des Dorfes.
Drei Anlässe vereint
Die Ausstellung wurde alleinig für das HafeFäscht erschaffen. Wobei die Ortsgemeinde Schmerikon gleich zwei weitere Anlässe mit diesem Datum vereinte. So die jährlich durchgeführte Güterbegehung. Sie war, dank dem Film, in die Ausstellung integriert. Der dritte Anlass musste etwas vorverschoben werden. Denn der nationale Tag für Bürgergemeinden und Korporationen, welcher auf das Schaffen der Ortsgemeinden hinweisen möchte, wird vielerorts erst zwei Wochen später lanciert. Das grosse Interesse an der Ausstellung Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft bewies, dass das auf sich Aufmerksam machen der Ortsgemeinde Schmerikon bestens gelungen ist.
Für die Ausstellung ‘Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft’ wirkten Roswitha Hässig, Melanie Kuster und Gian Gadient gemeinsam. Fotograf der historischen Fotos war zu einem grossen Teil Anton Hässig, der Vater von Roswitha Hässig.